Das Gute braucht nicht das schlechte, aber das Schlechte braucht das Gute um zu wirken, da es auf dem Rücken des Guten mitreiten muss um existent werden zu können, da es selbst kein Sein besitzt und sobald es erkennt das es nicht „Besser“ werden kann als das „Ur-Gute / Gute an sich“ geht es selbst in das Gute ein und löst sich auf.
Inhalt:
- Omni et Magnus
- Geist und Materie das geeinigte Wesen des Demiurgen
- Materie als selbstnegierendes Sein im Sein
- Seele und Weltseele im Verhältnis und Erzeugung von Materie
- Ein, Einheit und Vielheit
- Trennung ist Passiv und nicht-seiend
- Die Schein-Dualität als Illusion und Begegnung des Bildes in der Seele aus der kosmischen Polarität
- Auflösung der polaren-kosmischen Prinzipien
- Cosmos et Omni
- Omni et Magnus
Es ist nicht mit Größe oder zu anderen Dingen zu beschreiben. Da alles was ist und wiederum nicht ist aus dem „to hen“ (hen) sind und gleichzeitig das „Eine“ ist. Gott ist für den Menschen unerkennbar und nicht-bildlich, nicht-räumlich, nicht-zeitlich, nicht-dingbar, nicht-wesend, nicht-seiend usw. aber gleichzeitig, formend, schöpferisch, Erschaffer, Architekt und Erlöser von allem.
Diese Dinge sind keine Gegensätze. Gott selbst ist Ursachenlos und Unerzeugt, da selbst das Nichts nicht existent ist und ohne Ihn immer noch Gott wäre, auch wenn es „Nichts im Nichts“ nicht geben könnte.
Diese Schau liegt in der begrenzten ratio eingebaut zu Grunde, auch ratio ist im to hen und nicht-seiend, aber gleichzeitig durch welche die erschaffenen Seelen das Nicht-existente (Negatio ex Potentia), dem negierenden Seins-Prinzip im to hen, eine imaginäre Prä-substanz verwirklichen. Die Seele, welche man als unendliche Augen des to hen (griech. EINE) Gott beschreiben kann, geben der negatio im to hen eine Substanz (keine noch materielle Substanz). Also to hen erschafft sich selbst als etwas von ihm selbst, das ist die Einheit die noch kein cosmos ist. Eine Einheit unendlich und formlos, aus dieser Einheit geht die Sicht in die Einheit ein und erkennt die Einheit als Prädikat des Einen to hen. So sind die Seelen in der Einheit des Einen entstanden, unendlich ohne Form und ohne Zahl, da Geometrie noch nicht seiend ist.
Wie schon beschrieben, haben die Seelen in der Einheit des „Einen“ die nicht sehbare Vielheit bewirkt. Nichts ist dem Einen.
Die Materie und Natur ist somit das Sein, was durch die Selbst-Sicht der Einheit in die erschaffenen Seelen strömt.
Die Materie ist somit das selbstnegierende Produkt des Einen, das selbst nicht existent ist aber zu gleich alles Sein kann was ist und was nicht ist.
Das macht die Materie so unbeschreibbar, das sie für die Seele sichtbar erscheint, auch wenn sie kein eigentliches Sein ist, sondern nur potentielles Sein.
Die Seelen als bewirkendes Sein für existentes Sein ist die Weltenseele. Aus der Weltenseele heraus wird die Einheit dann als Geist (Sohn) gesehen.
Hier wird es nun interessant. Die Begriffe Geist und Materie sind somit keine Gegensätze, auch wenn sie von vielen spirituellen Strömungen und besonders von der fehlgeleiteten Gnosis als solche dann falsch interpretiert werden.
Das Gott bzw. das Eine die Einheit in seiner Nicht-Existent von sich geschaffen hat, diese Einheit ist aber, wie ich schon schrieb, kein Sein von Materie oder Welt. Erst durch die Vielheit in der Einheit also die Seelen konnte die verborgene Substanz, welche noch keine Substanz war/ist, substanziell werden, was dann die negierende Materie hervorbrachte.
Geist und Materie sind somit das gleiche in unterschiedlicher Selbst-Sicht von der unbegrenzten Seins-Kapazität des Einen (to hen oder Gott).
- Geist und Materie das geeinigte Wesen des Demiurgen
Erst wenn die Seele in das Sein der Materie eingeht, was von ihr hervorgebracht wurde, da beide zur Einheit gehören, wird es durch die Konsistenz der Materie für die Seele so erscheinen, als wenn sich das die Einheit als Geist präsentiert und die Materie als Naturwelt.
Hier liegt auch der große Irrtum der Gnostiker, welche dann meinen, dass die Präsentation der Einheit in seiner eigenen Materie etwas gegensätzliches wäre. Da die Gnostiker eben nicht sehen, das Materie ein Wesenszug der Einheit selbst ist und das aus dem Einen selbst.
Die Gnostiker setzen somit eine Illusion der Gegensätze zwischen Einheit (Geist bzw. der Weltenseele als Kombination der Seelen) und der Materie/Natur.
Da kommt davon, das die Gnostiker einen Teil der platonischen Philosophie in ihre Lehre ausgenommen haben, aber nichts davon verstanden haben.
Die Natur welche aus der Einheit hervorgeht und selbst zur Einheit gehört (keine Gegensätze), wird von Platon als Demiurg bezeichnet. Der Demiurg ist das Sein und Wesen was aus der Sicht der Weltenseele auf die Sicht zur Einheit zurückblickt und dadurch seine eigene Identität erkennt, das wiederum haben die Seelen welche dann als biologische Menschen auf der Erde lebten, in diversen Heiligen Schriften niedergeschrieben, weshalb sich dort auch Gott als sprechender und formgebender Schöpfer präsentiert, was die Sicht des Demiurgen rückblickend auf seinen Ursprung in der Einheit beschreibt, der aber selbst ein teil der Einheit aus dem Einen selbst ist. Darum werden so viele positive Prädikate in Heiligen Schriften verwendet, die aber erst im Symbol der Begriffe auf den Unendlichen Aspekt von Gott hindeuten und so den Seelen vorerst verborgen bleiben und es so in der Illusionen-Zeit Epoche zu Missverständnissen kommt die viel Dualität und damit Spaltung und auch das leid verursacht haben.
Die Zeit-Epoche der Illusion in dem die Seelen Geist und Materie als getrenntes wahrgenommen haben schwindet, da die Weltenseele (= alle Seele als eine Seele) durch die Einheit selbst sich in Materie und Geist erkennen und kein Grenze damit sehen können, was zum ersten die menschliche ratio komplett überfordern wird, aber zu einem späteren Zeitpunkt geordnet wird.
Die seelische-menschliche Entwicklung wird somit, da Cosmos und Natur alles in der Einheit sind, eine neue Sprache erschaffen, in dem alles vereinigt verstanden wird, die Dualität wird als rationale Behinderung der kosmischen Polarität erkannt und damit für immer aufgelöst.
- Materie als selbstnegierendes Sein im Sein
Materie ist keine Materie, das ist das selbstnegierende Sein der Materie. Warum gibt es dann Materie und wir menschen sind aktuell selbst durch die cosmische Reunion in einem materiellen Körper in der materiellen Welt ?
Das kommt aus der Seele selbst, die Materie ist das negierende Sein, was selbst das EINE ist, dieses Prinzip ist das Resultat der Materie. Die selber keine Seins-Eigenschaften besitzt und erst durch die Seele, die sich in das negierende Seins-Phänomen der Materie hingibt, die Materie anfängt zu seien.
Jens Halfwassen kommentiert dazu Plotin:
„Da Materie der Grund für die ontologische Instabilität und den Seinsmangel der Erscheinungen ist, liegt es nahe, sie mit dem Bösen oder Schlechten (kakon) in einem metaphysischen (nicht moralischen) Sinne zu identifizieren. Im Rahmen einer Metaphysik des Einen ergibt sich zudem das schwierige Problem, wie die Notwendigkeit eines Prinzips des Seinsmangels mit der Allbegründung des EINEN vereinbart werden kann.
Platon hatte die Materie ein schwieriges dunkles Wesen genannt. In ihrer Form- und Strukturlosigkeit nimmt sie auf irgendeine höchst unerklärbare Weise am Intelligiblen teil und ist äußerst schwer zu erfassen. Sie wird nicht wie die Erscheinungen sinnlich wahrgenommen; sie kann aber auch denkend nicht eigentlich erkannt werden, weil denkende Einsicht stets Ideen erkennt und darum etwas vollständig Form- und Strukturloses nicht erfassen kann. So kann sie nur durch eine Art unechten Gedankengang erfaßt werden, d.h. durch ein Denken, das sich gegen sein eigenes Wesen, Sehen von Ideen zu sein, gleichsam querstellt, das die Ideen von sich absondert und, indem es die Unbestimmtheit als solche zu denken versucht, gar kein eigentliches Denken mehr ist.
Plotin spitzt gerade diesem Gedanken mit äußerster Radikalität zu. Sehr wahrscheinlich kannte er den Bereich des Platonschülers Hermodor, in dem Platons Materieprinzip unbeständig und gestaltlos und unbegrenzt und nichtseiend im Sinne der Negation des Seins genannt wird; ihm komme keinerlei Seinsbestimmtheit zu, sondern nur eine Schweben in Unbestimmtheit, heißt es dort. Die Unbestimmtheit dieses Nichtseienden kann nur dadurch erfaßt werden, dass das Denken sich selbst in die Unbestimmtheit aufhebt und gleichsam ein Undenken wird, das keine Einsicht ist, sondern eine durch die Aufhebung aller Bestimmtheit erzeuge bloße Vorstellung, und zwar eine unechte, weil das, was sie vorstellt, nicht etwas ist, sondern nichts.
Weil Materie „ein an sich Unbestimmbares ist, das sich dem, der es sehen will, entzieht und nur da ist, wenn man nicht sieht“.
Und wie vollzieht sich dieses Vorstellen des Unbestimmten ?
- Seele und Weltenseele im Verhältnis und Erzeugung von Materie
Die Einbildungskraft muss dazu ihre Intentionalität, der gemäß jede Vorstellung immer etwas Bestimmtes vorstellt, aufheben. Das geschieht aber nicht dadurch, dass sie gar nichts vorstellt, sondern vielmehr dadurch, dass sie die einander entgegengesetzten Bestimmungen immer zugleich vorstellt, und zwar an ein und demselben. Was so vorgestellt wird, das ist „klein ebenso wie groß“. Weil die entgegengesetzten Vorstellungen sich gegenseitig ausschließen, kann die Einbildungskraft sie nicht zugleich festhalten.
Sie muss darum die Vorstellungen so in Bewegung halten, dass sie unaufhörlich ineinander verschwinden. Was in diesem Taumel an Vorstellungen gesehen wird, ist das Verschwinden aller Bestimmungen ineinander, an welchem das Verschwindende als solches erscheint: der vollständige Mangel an Sein. Dieses Verschwinden aller vorstellbaren Bestimmtheit ist aber selbst nur ein selbstgebildetes Gebilde der Einbildungskraft und darum ein sich verflüchtigendes Trugbild.
Auf diese Weise denkt die Seele unklar das Unklare und dunkel das Dunkle und so denkt sie, ohne zu denken.
Denn die Materie ist das an sich selbst-Täuschende und Falsche, und zwar das ursprünglich und eigentlich Falsche, das zerinnt, wenn man es fassen will.
Diese ontologische und epistemische Flüchtigkeit ist gerade das, was die Materie ausmacht.
Die Materie ist also nur ungegenständlich und rein negativ, auf eine nicht-erfassende, sich selbst aufhebende Weise denkbar; darin ist sie dem Absoluten vergleichbar, das ebenfalls nur durch die radikale Negation aller Bestimmtheit des Seins und durch die Selbstaufhebung des Denkens erreicht wird.
Während aber die auf das EINE selbst bezogenen Verneinungen die Bedeutung von Transzendenzausssagen haben, weil sie auf das zielen, was in seiner absoluten Transzendenz jenseits all dessen ist, was von ihm verneint wird, hat die Negation aller Bestimmtheit von der Materie ausschließlich privative Bedeutung: sie meint den vollständigen Seinsmangel“.
Plotin beschreibt, das der eigentlich Grund für die Existenz der Materie, die eigentlich keine eigentlich Existenz sein kann, die Seele ist. Die Seele geht in den Bereich der unbegründeten Materie und bringt diese dann durch ihre Einbildungskraft zur Entfaltung.
Wie kann es aber im EINEN aus dessen Überfülle alles hervorgeht, eine ontologische und unbegründete Materie geben die sich selbst negiert und sich erst durch die Seele entfalten kann ?
Das EINE was völlige Negation von Sein ist und zugleich Sein durch sich seine eigen Einheit und der daraus entstandenen Vielheit/Seelen erschafft hat, hat somit auch von seiner eigenen Negation etwas seiendes Geschaffen, was damit auch völlige Negation ist, aber eben in privativer Seinsqualität. Die Materie ist kein entgegengesetztes zweites Prinzip neben dem EINEN, sondern das EINE selbst im selbstnegierenden Seins-Zustand ohne eigentliches Sein, das erst durch die Seelen Form annimmt und auch dadurch wieder aufgelöst wird. Das EINE löst sein eigenes Sein auf, was auch die Auflösung von Materie bedeutet, die quasi selbst un-existent ist.
Das ist auch der große Irrtum der Gnostiker, welche Geist und Materie in zwei verschiedene entgegengesetzte Prinzipien aufteilen und gar nicht merken, das aber Geist und Materie selbst aus dem EINEN (Gott) hervorgehen und auch durch das Eine selbst aufgelöst und erlöst werden.
Das von der Geistform entfernte Sein, was Materie ist und eigentlich somit kein Sein sein kann, da es sich vom Geist entfernt hat, ist aber sich selbst entfernter Geist, der sich sehen will. Das EINE was Ursache von Geist und Materie demselben ist, wird auch diese Entfernungen aufheben, wenn Materie sich selbst als Geist erkennt und der Geist aus seiner eigenen Entfernung wieder Geist wird, alles das ist Sein des EINEN, was aber wiederum nur durch Negation des Einen von den Seelen erkannt wird.
Vater, Sohn und Heiliger Geist.
- Ein, Einheit und Vielheit
Das es um es so zu beschreiben, im Einen etwas geben kann, wo doch das Eine völlige Negation von sich selbst ist und damit auch von ihm geschaffenen geistigen und stofflichen Dingen nicht erkannt- aber durch Hingebung/Glaube aufgenommen wird.
Die Ratio welche die Materie formt und aber durch den Geist selbst wieder aufgelöst wird, ist nur ersichtlich und durch Naturwissenschaft dingbar, weil es in einem Raum existiert, dieser raum ist aber wiederum von/in etwas was weder Raum noch Zeit ist und auch keine Form als solches aufweisen kann, das es ein passives Sein der Einheit ist, diese Einheit ist auch nicht zu begreifen, denn Einheit ist der Übergeist des EINEN was was selbst nicht vom Übergeist erkannt werden kann, aber das EINE den Übergeist von seiner Unwas-Heit hervorgebracht hat, woraus sich Sein und Nichtsein (-> siehe Geist und selbstnegierender Geist „Materie“) entstanden sind.
Vielheit wurde existent als sich aus der EINHEIT die Seelen hervorgingen, was zusammen als Weltenseele genannt werden kann.
Damit konnte in der Einheit Vielheit entstehen, aus der unsagbaren Unendlichkeit des EINEN die erst Vielheit ermöglicht. Vielheit braucht noch nicht das Sein der Materie, wird aber auch durch die quasi-Materie erst Sichtbar. Platon beschreibt die Weltenseele mit Ideen.
In der Einheit sind die Ideen bereits subjektiv vorhanden, und werden durch die Seelen, welche selber einen Teil der Einheit darstellen von ihnen gesehen und dann durch die quasi-Materie materialisiert, was dann die passive Vielheit der Einheit hervorbringt und ersichtlich macht. Aber auch wieder, wie vom der Einheit der Weltenseele (Geist durch sich-erkennen und Hingeben) aufgelöst wird.
- Trennung ist passiv und nicht-seiend
Das EINE welches sich von Nichts Trennen kann, da das EINE weder Dingbar noch förmlich ist, aber gleichzeitig alles Formen und Dinge enthält, kann in seinen Einheit in dem wie wir beschrieben haben Vielheit, Weltenseele und Materie entsteht, von seinen eigenen Dingen selbst trennen, da das EINE was letztlich alles herbringt, von den hervorgebrachten Dingen nur als völlige Negation und Geist im Geist der Ursachenlos ist, gedacht bzw. durch Glaube angenommen erkannt wird, was natürlich keine reine Erkenntnis ist, da es Negation ist und alles Dingbar-stoffliche Sein und nicht-Sein nur rein temporär existieren und un-existent sind und damit das EINE rein Negativ denken, aber es positiv durch Hingabe und Glaube als teil von sich selbst aber nicht sie selbst, annehmen, da letztlich alles Sein aufgelöst wird, welche wir in den religiösen Schriften in denen diese Sichtweise poetisch-symbolisch dargestellt werden, durch den Sohn (Jesus) alles aufgelöst wird und alles zu Gott von Gott zurückkehrt, was aber nicht als Dualität verstanden wird, das Gott, den Plotin als das Ursachenlose Eine beschreibt, über- und in allem ist was Sein-nicht-Sein ist.
Somit ist Trennung nur in den dingbaren Formen zugegen, bsp.wenn wir ein Blatt Papier zerreißen, ist es logischerweise und durch die seelische Ratio als etwas getrenntes von uns erkannt worden und wir haben zwei halbierte Blätter Papier. An diesem Beispiel sehen wir eine Polarität die in der Vielheit (siehe Einheit, Vielheit und Weltenseele) als Qualität die Dinge bewegt, diese aber nicht im ursprünglichen Sein dual nebeneinander stehen, aber von der selbstnegierenden Materie zum konträr gesetzten Geistsein als Polarität existiert. Wie oben weiter beschrieben, ist die selbstnegierende Materie selbst reduzierter Geist.
Obwohl es im EINEN, was alles Sein und nicht-Sein ist keine Reduktion von Dingen gibt, ist in den Dingen selbst, Reduktion möglich, da die Ideen aus der Einheit in der Vielheit durch die Seelen vermaterialisiert worden sind, so kann das EINE seine eigenen Dinge die hervorgebracht worden sind und rein passiv wirken, reduzieren.
- Die Schein-Dualität als Illusion und Begegnung des Bildes in der Seele aus der kosmischen Polarität
Die Seelen welche in biologische Körper gehüllt sind, erkennen das Sein aus dem Sie kommen nur durch die empirischen Sinne. Das höhere Sein die Weltenseele wird imaginär und Transzendent von einige Seelen der innerliche Bilder nicht so stark sind, wahrgenommen.
Somit wird die Welt als von den Menschen irrtümlicherweise als Dualität/Gegegnsatzwelt verstanden, wo Gut-Böse, Licht-Finsternis, Hoch-Tief usw. die Welt formen.
Nur ist diese Sichtweise eine deutliche Illusion. Die Menschen können durch die selbstnegierende Materie zu der sie selbst gehören, den höheren teil des Seins nur imaginär/intuitiv wahrnehmen. Die Ratio klärt dabei das Weltverständnis, die Ratio selbst kann die Schein-Dualität nicht erkennen, aber die Seele selbst kann die Illusion der Dualität erkennen und dann durch die Ratio beschreiben.
Denn —>
- Das Ur-Gute hat kein gegensätzliches Prinzip
- Aus dem EINEN entströmt das Form-Gute (Einheit/Vielheit-> auch Geist) und das Mangel-Sein (Materie)
- Somit sind Geist und Materie keine gegensätzlichen Prinzipien, sondern harmonisierende Polaritäten
- Beide polaren Eigenschaften entströmen dem EINEN
- Der Mangel der Materie ist die Entfernung zur Intelligiblen Sein der Einheit, aber keine Trennung!
- Das Gute an sich braucht das schlechte nicht, aber das schlechte das Gute um qualitativ am Sein teilzuhaben
- Schein-Gegensätze wie Licht und Finsternis sind ebenso keine Dualität. Licht ist eine aus der Weltenseele ins physische ausbreitende Kraft des Logos. Die Finsternis ist ist formlos ohne den Logos und hat keine eigenständige Entfaltung wie das Licht.
- Höhe und Tiefe sind nur Raum-Achsen welche im Sein aktiv werden, im nicht-seienden Geist der Einheit sowie der darin potentiell quasi-aquivalenten Materie sind Raum-Achsen nicht-seiend.
- Die kosmische Harmonie aus den polaren Prinzipien braucht keinen Krieg. Krieg entsteht erst in der Illusion der Dualität, das man denkt man braucht Krieg um Frieden zu generieren, auch das ist eine fatale dualistische Philosophie, welche aber in der Genese des seelischen Menschen dann erkannt und Überwunden wird, wenn die Seele den Mangel der Materie erkennt und so durch den Geist (Einheit) aufgelöst wird, da wie schon beschrieben, die Materie selbst Geist ist, entstanden durch die eigene Negation des Geistes.
- – – – > Auflösung der polaren-kosmischen Prinzipien
Dazu möchte ich Proklos zu Wort kommen lassen, der in seiner Universal-Arbeit und Theologie die Dualität exakt entkräftet und aufzeigt, das alles aus dem Guten Prinzip das unbeschreiblichen EINEN entströmen. Das EINE selbst kann nicht mit Attributen des Seins beschrieben werden, gleichwohl nur die Einheit aus dem EINEN von den Seelen nur symbolisch erfasst werden.
Theologie von Proklos:
Proklos bekämpft die Gleichsetzung des Schlechten mit der Materie, indem er zu zeigen versucht, dass diese These in ein auswegloses Dilemma führe. Sein Gedankengang ist: Alles ist entweder Prinzip oder Erzeugnis eines Prinzips. Wenn die Materie als solche schlecht ist, stellt sich die Frage nach dem Prinzip dieser Schlechtigkeit. Es bestehen dann nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist das Schlechte ein eigenständiges, in der Materie liegendes Prinzip, oder nur das Gute und Eine ist Prinzip und die schlechte Materie ist wie alles andere aus ihm hervorgegangen. Die zweite Annahme ist widersinnig: Da die Grundsätze gelten, dass jede Ursache das in höherem Grade ist, was ihr Erzeugnis ist, und dass sich jedes Erzeugnis seiner Ursache angleicht, müsste das Gute als Ursache des ersten Schlechten in höherem Grade schlecht sein als dieses, und das erste Schlechte müsste aufgrund seiner Teilhabe an einer guten Ursache durch Angleichung gut werden. Die andere Möglichkeit – das Schlechte als Prinzip – führt zum Dualismus, zur Annahme zweier gegensätzlicher, voneinander unabhängiger Prinzipien, die miteinander kämpfen. Dann besteht eine Dualität zweier eigenständiger Urprinzipien, des Guten (Einen) und des Schlechten. Das ist jedoch unmöglich, denn eine solche Zweiheit setzt eine den beiden Prinzipien, die Einheiten sind, übergeordnete Ur-Einheit voraus, und dann ist das Schlechte kein Urprinzip, sondern von derselben Ursache erzeugt wie das Gute. Aus der Widerlegung beider Möglichkeiten folgt für Proklos: Es gibt nur ein Urprinzip, das Eine, das für den Menschen das schlechthin Gute ist und auf das sich auch die Materie zurückführen lässt. Das Schlechte kann kein Prinzip sein und die Materie kann nicht schlecht sein.[86]
Aufgrund dieser und anderer Überlegungen gelangt Proklos zu einem anderen Verständnis des Schlechten und der Übel als Plotin. Er bestreitet die Existenz eines an sich Schlechten, welches das Gegenteil des absolut Guten wäre, und hält alle Übel für relativ. Den Umstand, dass es überhaupt Schlechtes gibt, hält er für das Resultat einer logischen Notwendigkeit. Diese ergibt sich für ihn daraus, dass zwei Arten der Teilnahme am Guten möglich sind: die ewige, unveränderliche und vollkommene im Bereich des Überzeitlichen und die vorläufige, wandelbare und zwangsläufig beschränkte in der Zeitlichkeit. Eine beschränkte Teilnahme ist als solche unvollkommen. Damit stellt sie eine Art „Beraubung“ dar, denn die so teilnehmende Entität ist partiell eines Gutes beraubt, das sie vollständig hätte, wenn die der Zeitlichkeit inhärenten Beschränkungen dem nicht entgegenstünden. Jedes Übel ist das Gegenteil eines bestimmten Gutes und besteht in dem durch die Zeitlichkeit bedingten partiellen Mangel dieses Gutes. Das absolut Gute hingegen, aus dem alles hervorgeht, kann kein derartiges Gegenteil haben. Ihm kann nichts entgegengesetzt sein.
- Cosmos et Omni
Heraklit beschrieb es mit den Worten „panta rhei“ = alles Fließt. Alles was an Welt und auch Geistwelt erschaffen worden ist und aus dem Einen strömt, wird auch dorthin wieder zurückkehren, alle Mangel der Seinswelt sind somit nur temporär und unterliegen keinen dualen Gegensätzen, wie es aktuell in der Zeit der Illusion von den Menschen gedeutet wird. Die zunehmende Schwingung der Weltenseele löst die alten Denkmuster von Dualität ect. auf, so das in Zukunft die Menschen bzw. Seelen die polaren Prinzipien nicht mehr als Dualität deuten, sondern den Ursprung von der Weltmaterie aus dem Geist von dem sie selbst ein teil sind verstehen und auf die Menschenwelt anwenden können.
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-anno Oktober 2023 bei Jupiter
- Einzelne Textstellen von Jens Halfwassen und Proklos